
Kämpfen & Raufen gehört in die Schule
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Kämpfen und raufen oder ringen und raufen ist ein zentraler Baustein moderner Bewegungserziehung: Es stärkt Körpergefühl, Kraftdosierung, Respekt, Regelbewusstsein und Konfliktkompetenz. Im Schweizer Lehrplan 21 ist dieses Thema verankert – Lehrplan: ja. Umsetzung: oft nein.
Problem: In vielen Schulen wird Kämpfen & Raufen vernachlässigt – aus Unsicherheit, Zeitdruck oder Vorurteilen („zu wild“, „zu riskant“). So gehen Kindern und Jugendlichen wichtige, kontrollierte Erfahrungen mit Nähe, Grenzen und Fairplay verloren.
Warum Ringen die ideale Umsetzung ist:
- Keine Schläge, keine Tritte – der Fokus liegt auf Griffen, Halten, Lösen.
- Klare, überprüfbare Regeln (Stopp-Signal, Abklopfen, Fairplay).
- Sicher strukturierbar: alters- und gewichtsgerecht, auf Matten, mit definierten Start- und Endpositionen.
- Kompetenzorientiert: Selbstkontrolle, Verantwortung, Respekt vor der Partnerin/dem Partner.
Konkreter Impuls:
- Klassenbesuche in Ringervereinen: Schulen können eine Sportstunde als Ringertraining durchführen – unter klaren Regeln und sicherer Anleitung. So erleben Kinder und Jugendliche eigene Grenzen bewusst, lernen sie zu respektieren und Verantwortung im Zweikampf zu übernehmen.
- Aufklärung statt Auslassung: Informierte Entscheidungen und einfache, praxistaugliche Materialien helfen, Hemmungen abzubauen und den Lehrplan real umzusetzen.
- Positive Kultur: Ein fairer körperlicher Vergleich gehört selbstverständlich zum vielseitigen Sportunterricht – nicht an dessen Rand.
- Appell: Ringervereine in der Schweiz sollten proaktiv auf Schulen zugehen und das Thema sichtbar machen; ebenso sollten Schulen den Weg in die Vereine finden, um Ringen & Raufen erlebbar zu machen. Nur so erhält das Thema den Platz, den der Lehrplan vorsieht.